Ahnenforschung Grawert

Die Niederlande

In der Provinz Limburg suedlich von Roermond in der Stadt Montfort gibt es eine Burg, von Hendrik van Gelre, ab 1251 gebaut.

Karte: Maasplassen Limburg / Burgen


1285 wurde ein in Benelux einmaliger Turm (englisch: beak tower) neben dem Eingangsturm errichtet. Da dieser aus grauem Naturstein gebaut wurde, heisst der Turm “de Grauwert” (der graue Turm).
Im Volksmund wird die gesamte Burg heute als “de Grauwert” bezeichnet.

Im Niederländischen habe ich gefunden:
“die vanwege de donkere kleur van het natuursteen al gauw de nam van grauwe toren of Grauwert kreeg” = die wegen der dunklen Natursteinfarbe den Names graues Tor oder
Grauwert bekam.
Und: “soms werd ook de hoofdtore van’t kestieel Grauwert geneempt”
        “darum werden auch die Haupttore eines Kastells Grauwert genannt”.
Quellen:
Montfort Castle www.castles.nl
(schöne Foto’s!!!)
Hinweise:
Wikipedia: Reinoud I van Gelre
Wikipedia: Kasteel Montfort (mit Abbildung)
www.ondernemersmontfort.nl/geschiedenes.htm


Meine Geschichte  beginnt 1191 (genealogie page for the Prins family)
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mit der Geburt von Herman Oude Ridder genoemt (genannt) Grauwaard in der
Nähe von Utrecht.

Utrecht wurde schon im 4ten Jahrhundert von den Römern gegründet (Traiectum)
Bedeutung: “overzetplaats” also Furt (über den Rhein).
Bei Utrecht gab es einen Ritterhof (“stond op een eilandje in de oude Rijn” =
Stand auf einer kleinen Insel im alten Rhein) benaming (mit dem Namen)
Grauwaert

Und weiter:
De Grauwert is een van de terreinen in de Leidsche Rijn, warop een laatmiddleeuws omgracht gebouw stond (ein Gebiet in Leidsche Rhein worauf im Mittelalter ein von Wasser umgebenes Gebäude stand).
Leidsche Rijn heisst ein Vorort von Utrecht, in dem archeologische Untersuchungen stattfanden. Dabei hat man Ueberreste einer Burg gefunden.

Unter www.kastelen.nl gibt es folgende Aussage:
Grauwert: Deze Ridderhof stond op een eilandje in de Oude Rijn. Op deze plaats befind zich nu Hofstede ter Weyde vlak bij het sportpark Terweijde in De Meern.
(“Der Ritterhof stand auf einer kleinen Insel im Rhein. Dort befindet sich jetzt der Hof ter Weyde neben dem Sportplatz Terweijde in De Meern”).

Herman Oude Ridder ist urkundlich zuerst 1227 und zuletzt 1239 (s. De Utrechtse familie Grauwert / Sigrid Krijger de Grave) erwähnt.Er wurde angeblich 1191 geboren.
Lt Genealogie Gomes allerdings auch noch 1241 als Schöffe (Schepen) der Stadt Utrecht.
Herman hat 1230 eine bei Utrecht gelegene “Anhäufung” (hoeve), vielleicht am Besten mit Weiler übersetzt, an das Deutsche Haus, Otto, Bischof von Utrecht verkauft.
Quellen: De Utrechtse familie Grauwert”  und J.J.de Geer Archieven der Duitsche Order.

Herman hatte zwei Söhne, die belegt sind:

Dirk Oude Ridder
Herman Oude Ridder II

Laut den Unterlagen von Sigrid Krijger de Grave kann man die Familie weiterverfolgen bis in die Mitte des 17ten Jahrhundert’s.
Roelof Grauwert erbte von seinem Vater das Gut Weerdesteyn und verstarb 1650.
Sein Bruder Johann Grauwert übernahm dann das Gut und nach seinem Tode übernahm der Jüngste Herman Grauwert selbiges.

“na zijn broders dood beleent met Weerdesteyn, was de laatste mansoir van zijn geslacht”
(wurde nach dem Tod seines Bruders mit Weerdesteyn belehnt und war der Letzte seines Geschlechts).

Es began also mit Herman in 1191 und endete mit Herman so ca. 1660 – 1670.

Grauwert’s spielten in der Utrechter Gesellschaft zeitweise eine bedeutende Rolle:

Lt Wikipedia : “Lijst van burgemeesters von Utrecht 1402-1618 stellten sie fünf Bürgermeister:
(1408 Wouter, 1424 Dirc, 1428 Dirk, 1450 Bernhert, 1454 Beernt).


Lt. Sigrid Krijger de Grave war auch Gijsbert Grauwert 1386 Bürgermeister.
(Gijsbert Grauwert, heer van de Weert buiten Utrecht, burgemeester te Utrecht 1386, trouwde met Foysa.  Quelle :Ned. Leeuw 1887 p. 50.)


Andere Beispiele:

Pieter Oude Ridder, genaamt Grauwert war “schepen” = Schöffe in Utrecht von 1318-1328.

Tijdeman Grauwert, verstorben 1392 war Prior des Karthäuserklosters
(“prior van het Carthuizer klooster”).

Jan Grauwert  war “kanunnik en thesaurier van Oudmunster in 1359”.
Kanonikus und Schatzmeister des Alten Münsters in 1359.
Ein Kanonikus ist ein Domherr oder Mitglied eines Kapitels.
Ein Kapitel ist die Körperschaft der Geistlichen einer Dom- oder Stiftskirche.

Ernst Grauwert war 1346 Schöffe in Utrecht.

Wouter Grauwert war 1408 Bürgermeister von Utrecht.
Vorher “ouderman der smeden” = Sprecher der Schmiede,
Teilnahme an der Belagerung und Einnahme der Burg Everstein 1403,
Ratsmitglied seit 1406.
1413 “bij de verandering der reegeering” (bei der Veränderung der Regierung)
aus der Stadt verbannt. Er starb 1430.

Herman Grauwert verstorben 1441 war “Ouderman” der Schneider 1405, der Bäcker 1424, Ratsmitglied ab 1407, ebenfalls 1413 aus der Stadt verbannt, aber ab 1420 bis 1433 wieder Ratsmitglied.

Wouter Grauwert verstorben 02.09.1456 war Kanonikus (canunnik) von St. Johann
(St.Jan) und Bevollmächtigter des Bischofs von Utrecht, van Cuylenburg, Dekan des
Alten Münsters “en sticht aldaar” ( und Stiftungsältester).

Hugo Wouters Grauwert zuletzt erwähnt 1425, war Mitglied des Rates 1403, 1414, 1418, 1423 und 1425.
Ouderman der korenkoopers (Kornkäufer?) 1412.

Johann Hugenzoon Grauwert erhielt nach dem Tod seines Vaters den Weiler (hoeve) Otterspoorbroek als Lehen mit Gerichtsvollmacht (dagelijksche gerecht), ohne Kinder,
Ouderman van de Koorenkoopers . Schöffe.
1456 aus der Stadt verbannt, wobei 400 Beyersche Gulden auf seinen Kopf gesetzt wurden. Er ist aber erst 1482 verstorben.

Dirk Grauwert verstorben November 1428.
“Ouderman” der Schmiede. 1411, verbannt 1413, im Rat 1420, Schöffe 1422,
Schulte/Bürgermeister (schouten burgemeester) 1424, hoofdman over de krijgslieden (Hauptmann der Kriegsleute = Soldaten ), Schöffen Bürgermeister (schepen/ burgemeester) 1428.

Johann Grauwert verstorben 1466.
1422 Ouderman der Fischkäufer (vischkoopers) , 1438 und 1440 Ratsmitglied.

Dirk, 1467 verstorben.
1413 aus der Stadt verbannt. Ratsmitglied 1421-1425.
Ouderman der Schmiede 1423, Schulte 1425-1437, 1439-1445 Schöffe, 1437 Schulten Bürgermeister, 1449-1450 Hoofdschout (Hauptschulze).
Nach dem Tod des Utrechter Bischofs Rudolf van Diepholt 1455 gehörte er zu den Anhängern des Domprobstes Gijsbert van Brederode und wurde mit vielen anderen durch den Rat aus der Stadt verbannt. Kurz danach wurden 400 Bergische Gulden auf sein Leben gesetzt (“op zijn lijf gezet”).
Hat er aber noch 12 Jahre überlebt.

Dirk Grauwert II war 1436 Kanonikus von St. Johann (St. Jan) und später auch
vom Alten Münster. August 1476 verstorben.

Wouter Grauwert war Vikar (vicaris) am Altmünster zu Utrecht. Zuletzt 1466 erwähnt.
Wouter Grauwert findet sich auch unter:” Berigten van het historisch Genootschap teUtrecht”:
Woutero Grauwert,canonicis eccesiae supradictae (209)
Ad sinistram portem versus capellam de Grauwert (204)
Ad alteram partem ecclesiae, scilicet septemtrionalem juxta altare s. cruces erat capella Storum Martini et Anthonii per Dominum Wouterum Grauwert

Beernt Grauwert van Hindersteyn verstorben 1484(?).
Erhielt Hindersteyn 1463 als Lehen. Besass auch ein Gut zu ter Weyde.
1426 Schulte, 1433 und 1437 Ouderman der Bijlhauer (Metzger) und 1441
overste ouderman (Sprecher der Gilden). 1435 und 1443 Ratsmitglied.
1443 am Mittwoch nach Katharina (Woensdag na Katherine) für ein Jahr
verbannt. Im Jahr danach musste er noch mindestens 10 Meilen (tien mijlen)
von der Stadt entfernt bleiben.
Dann aber 1450 Bürgermeister, Schöffe 1452 und 1454 (SKdG).

Lt. Wikipedia war Bernhert 1450 und Beernt erst 1454 Bürgermeister.
1456 wieder verbannt und 400 Beyersche Gulden auf ihn ausgesetzt (op zijn lijf gezet).
1471 und 1473 wieder Schulte, 1476 Ouderman der Bijlhauer.

Gerrit Grauwert wurde 1464 in Zeist erstochen.
1441 und 1453 Rat in Utrecht, 1443 und 1451 Ouderman der Schmiede, 1453 Schöffe.
1449 gehörte er zur Partei von Gijsbert van Brederode und wurde aus der Stadt verbannt. 1456 wurden 400 Beyer’sche Gulden auf seinen Kopf ausgesetzt.

Berend Grauwert bekam 1484 Hindersteyn und ter Wijde als Lehen nach seines Vaters Tod. Seine Frau Geertruyd Both van der Eern war schon Witwe, als Hindersteyn 1558 als Haus eines Ritters anerkannt wurde.
(“toen Hindersteyn als een riddermatig huis erkend werd”).

Ab ca. 1500 haben die Grauwert’s in Utrecht offenbar keine bedeutende Rolle mehr gespielt. Das hat möglicherweise damit zu tun, dass Utrecht bis 1528 katholische Bischofsstadt war und danach calvinistisch wurde.

Roelof (Rodulf) Grauwert (Graawert !!!) Sohn von Roelof Grauwert ist am 07.07.1572 in Vianen verstorben. (beleend na zijn vaders dood met het huis Weerdesteyn = nach dem Tod seines Vaters mit Weerdesteyn belehnt). Er war verheiratet mit Margaretha van Brederode.
Kinder:
Roelof Grauwert heiratete 1572 Johanna van Hardenbroek.
Francisca Grauwert (heiratete Hieronimo Tortosilles,Hauptmann zu Pferde im Dienste des Königs von Spanien).
Alid Grauwert heiratete George Daverle, Botschafter des Königs Heinrich IV von Frankreich.
Mabelia Grauwert (is overleden in Ijsselstein)
Johanna Grauwert (heiratete N.N.Blok)
Philips Grauwert (overleden 1573)
Dorotea Grauwert (overleden 17-02-1600 in Kollum, heiratete Johan Rengers.
(in het ridderschap van de Veluwe, 1607-1612 burgemeester van Hattem)
= Ritter aus der Veluwe und Bürgermeister von Hattem.


Nächste Generation:
Gijsbert Grauwert, ein Sohn von Roelof, verheiratet mit Johanna van de Vecht, verstorben 1614, hatte sieben Kinder, davon vier Söhne.
Von den drei Töchtern wurden Margaretha und Sophia Nonnen im Wittevrouwen
Kloster in Utrecht. Die Jüngste Gijsberta  heiratete Johann van de Vecht.
Die vier Söhne:
Roelof
Joost  (keine Informationen)
Johan übernahm das Gut nach dem Tod von Roelof)
Herman  ( nach dem Tod von Johan war er lt. Ned. Leeuw: “de laatste mansoir van zijn geslacht”) = der letzte Besitzer seines Geschlechtes.

 Weitere Genealogieberichte zu den Utrechtern:

data-mce-mark="1" alias Oude Ridder 1286 – 30.9.1328

Christina Grauwert verstorben 15.12.1362

Beide werden in der Genealogie Fam. Gomes, NL als Vorfahren von
Casimir von Waldeck-Pyrmont aufgeführt.

Grauwert Ave, Berentgen (-1594),Bernt,Berta (-22.2.1343),Christina (-15.12.1362), Gerritje, Peter, Roelof ( -7.7.1572) und Woltera ( -15.6.1493) sowie Graward, Dirk werden  in der Genealogie Ealhswith van Gainas aufgeführt.

“Snaafburg” bei Utrecht im Dorf Maarsen: Besitzer Johan Grauwert 1445. Bis 1596 Besitz der Familie Grauwert.

Unter “genealogische verzameling van de Europese adel” werden neben dem “alten Ritter” aufgeführt:
Grauwert Christina (+15.12.1328), Peter (+30.9.1326), Woltera (+15.6.1493) Awe, Roelof (+7.7.1572), Berentgen (+1594), Bernt, und Gerritje.

Christina, Dirk und Peter finden sich auch in der Genealogie “van der Heiden”.

In der Genealogie Christina Woegen heisst es:
“Grauwert Jonker Dirk, 1413 verheiratet, 1420 Ratsmitglied, 1420 Schöffe, 1422 Bügermeister und “schouten”, verstorben November 1428.

Ancestors van Maria Balkema:
Agnes van Woudenberg born 1430 married Dirk Grauwert.. Das muss dann wohl der Sohn von dem Dirk davor sein. Es waren ja auch 2 Dirk’s Bürgermeister.


Sigrid Krijger-de Grave weist darauf hin, dass es in “van Buchels Monumenta” noch eine Reihe von Grawert’s in Utrecht zu finden gibt.
Und zwar unter: Het Utrechts archief:archieven:Monumenta van Buchel.
Eine wunderschöne alte, bebilderte Handschrift. Toll digital erfasst. Kann ich nur jedem empfehlen, da einmal  hineinzuschauen!
Auf Seite 27 (folio 16r): "Op twee andere zerken stan deze familiewapens" (auf zwei anderen Stellen stehen diese Familienwappen): Grauwert

Das Wappen ist im oberen Teil gelb und im unteren Teil rot. Im roten Teil sind drei weisse Blumen abgebildet.

1577 Bernanda Grauwert heiratet Anthonius van Zuylen, stirbt 1596.
Besitz danach bis 1801 Familie van Zuylen.
Auf Seite 28  (folio 16v): Op dezelfde plaats ook nog Grauwert = auf der selben Seite auch noch Grauwert.

Auf Seite 49 (folio 27r) : noch einmal das gleiche Wappen unter Grauwert
Auf Seite 57 (folio 31r): Oudmunster (St. Salvator) :
                                       Op St. Laurentius in 1430 overleed (starb) Heilwich Grauwerts
                                       Op 2 September 1452 overleed mr. Wouter Grauwert, deken          
                                       van Oudmunster (Dekan), stichter van dit altar (Stifter des Altar)
                                       Op 2 augustus 1501 overleed (starb)Wouter Grauwert, vicaris    
                                       van Oudmunster en laatste bezitter van deze vicarie (Vikar des
                                       Alten Münsters und letzter Inhaber dieses Vikariats)
Auf Seite 64 (folio 34r)  …bevindt zich een blauwe steen, beschreven met deze naam:
                                      befindet sich ein blauer Stein beschrieben mit : Grauwert
                                       ….in het grootste raam ….zijn deze wapens afgebeeld: Grauwert
                                      (im grossen Rahmen… sind diese Wappen abgebildet): Grauwert
auf Seite 239 (folio 131v) werden Namen von begijnen (also Beginerinnen = Nonnen)
                                        aufgeführt u.a. Heyl Grauwert

(auf dieser Seite heisst es übrigens auch, dass Mutter Jutte Utenboogard abgesetzt wurde, da sie zu gutmütig sei und zu viel an die Armen gab).

auf Seite 245 (folio 135r)  wird noch einmal das Wappen Grauwert erwähnt
auf Seite 284 (folio 160r)  Wouter Grauwert deken (Dekan), 1443,1446,
                                         und Bernt Grauwert, deken overleden (verstorben) 2.9.1456
auf Seite 285 (folio 160v) Jan Grauwert, kanunnik en thesaurier van Oudmunster in  
                                         1359 (Cannonicus und Schatzmeister des Alten Münsters),    
                                         gleiches Wappen noch einmal abgebildet
auf Seite 291(folio 163v)  Gijsbert Grauwert,
auf Seite 293 (folio 163 bv) Rudolf, Belia, Gijsbert, Francisca und Philips Grauwert,
                                         auf Seite 300 (folio 167)    
                                         Ida Grauwert, kloosterzuster (Klosterschwester)
auf Seite 301 (folio 167v)  Margareta Grauwert (kloosterzuster), Walraven Grauwert  
                                         

Allerdings: Ob meine Familie bzw. die Lübecker Grawert’s tatsächlich aus Utrecht stammen, ist keineswegs bewiesen, denn diese Theorie stützt sich ausschliesslich auf die Aussage des Papiers von Werner Gragert.
Es gibt auch andere niederländische Familien, die den Namen Grauwert trugen.

Da sich im Niederländischen viele Familiennamen auf Ortschaften oder ähnliches beziehen (van Dijk = vom Deich, van Rijn = vom Rhein, van Haarlem = aus Haarlem, Van der Molen = von der Mühle etc.) ist anzunehmen, dass die diversen Gruppen von Grauwert’s, die ich in den Niederlanden gefunden habe, nicht unbedingt miteinander verwandt sind, sondern nur gemeinsam haben, dass sie in einer Burg oder in der Nähe einer Burg oder Burgruine gewohnt haben, und so zu ihrem Namen kamen.
So gibt es  eine Reihe von Grauwert’s , die hauptsächlich aus der Gegend von Rotterdam stammen, z.B. den Gemeinden Portugaal und Charlois (heute Vororte von Rotterdam). Nicht mit Charlerois in Belgien zu verwechseln.


Dies ist insofern interessant, als die sogenannte Kremper Marsch an der Elbe von Niederländern erschlossen und besiedelt wurde, die angeblich aus der Gegend von Rotterdam kamen.
Das Wort “Kremper” soll von “Krimperward” abgeleitet sein, einem im frühen Mittelalter eingedeichten Gebiet nahe Rotterdam.
In dieser Zeit hatten nur die Niederländer das entsprechende “know how” und waren deshalb in Norddeutschland sehr willkommen.

Der Bericht über diese Familie beginnt mit:
Leendert Leendertz Grauwert
Kinder:

Herman Leendertz Grauwert geb. 1598 – ca. 1655 Maasluis
Leendert Wouters Grauwert  geb. 1605 Charlois, verleden 1669
Martje Hermands Grauwert  geb. 1620 in Poortugaal
Pietertje Leenders Grauwert geb. 1655 in Katendrecht , Vater: Grauwert Leenders


Quelle: Genealogie Rijerkerk

Archiv for gemeente Charlois 1660:

Lenert Wouterse Grauwert en Evert Wouterse Grauwert 10.Oktober 1639,
Afwikkeling van de loedel (Abwicklung des ??)  van Jakob Heindricxe van der Linde.

NLD Hoeksche Waard:   
3 December 1633 Lenert Wouterz Grauwert woonte te (wohnte in) Katendrecht
Maertgen Wouterse Grauwert trouwde (heiratete) Huybert Jansz Ruyter.
Jan van der Vorm:
Lintje Hermensdr. Grauwert 22.1.1662 te Charlois trouwde Arienz van der Vlist, overleden 31.8.1707.

Ancestors (Vorfahren ) van Helga van Vliet:    1643 Lenert Woutersz Grauwert, Kerkmeesters van Charlois (Kirchenmeister von Charlois).

Auch in der Provinz Geldern finden wir Grauwert’s:

Oostgelderse Tijdschrift voor Genealogie en Boerderijondersoek:

7 x Grauuwert (Lochem, Vorden, Warmsveld)
1x  Graeuwerd (Warmsveld)
1x Graeuwers (Lochem)
5x Graeuwert (Lochem,Almen, Laren/Gld.)
1x Graeuwerts (Laren).



Um Vorden und Lochem  (östlich von Arnheim) gibt es die Touristenroute: “achtkastelentocht” (die “Achtburgentour”).
Also auch hier kann der Name Grauwert sich ursprünglich auf einen Burgturm beziehen.

Hendrik Jansz.Grauwert meester timmermann (Zimmermeister), gedopt (getauft) Geesteren 27.3.1659

Jan Grauwert zoon van (Sohn von) Hendrik Jansz. Grauwert, gedopt Lochem 11.3.1693
Landbower (Bauer), overleden (verstorben) Laren 1714
Quelle: Wansink stamboom

Hermen Graauwert

Harmanus Graauwert geb.1766 Warnsveld
Albert Graauwert geb. 1769 Warnsveld

Hendrik Graauwert  geb. 1771 Warnsveld

Aaltjen Graauwert geb. 1773 Warnsveld
Harmana Graauwert geb. 1777 Warnsveld

Hendrik Graauwert geb. Groot Dochteren 1808 (Sohn von Harmanus) **
Harmanus Theodorus Graauwert  geb. 1833 Espe, verstorben 1912 Voorst**
(Quelle : Genealogie Esveld)

Hendrik Grauwert  geb. Lochem 20.1.1808  **
Hermanus Theodorus Grauwert geb. Lochem 9.6.1833**
Henrietta Grauwert geb. Lochem 20.4.1839
Quelle: Vreeman Oedipus II list

**Es ist zu vermuten, dass es sich bei den beiden Hendrik’s  bzw. Harmanus Theodorus jeweils um die gleiche Person handelt, auch wenn die Daten etwas abweichen.

Die Familie Grauwert wird auch im “Stamboom Jan ten Broecke” aufgeführt
Sie beginnt mit:
Jan ter Broecke landbouwer in het Rott te Geesteren geboren ca. 1625
Sieben Kinder. Das dritte Kind ist:
Hendrick Jansz. op den Grauwert, meester timmerman te Groot Dochteren gedopt Geesteren 27.03.1659, zoon van Jan ten Broecke en Aeltjen Jansdr. Nijland  
(Meister Zimmermann aus Groot Dochteren, getauft Geesteren, Sohn von …)
Aeltjen Grauwert. Getrouwt 6.6.1689.
Vermeld vanaf 6.6.1689 op het erve Grauwert aldaar. (auf dem Erbe Grauwert eingetragen)
Zehn Kinder, davon neun “Grauwert” und einer “ten Broeck”.
Der Name Grauwert wird aber schon unterschiedlich geschrieben:
1x Graauwert
3x Graeuwert
4x Grauwert
1x Graewert
Offenbar ein schlampiger Schreiber!

In der nächsten Generation werden als Kinder von Jan Graeuwert (3. Kind)
Landbouwer 1692-21.12.1759
Sechs Kinder aufgeführt mit den Nachnamen:
2x Graauwert
3x Grauwert
1x Grawert   Willem Grawert !!  (6tes Kind)  9.6.1742 – 11.7.1790

Kinder von Hermen Graeuwert (Bruder von Jan, 6.Kind)
Meester timmerman en koopman,gerichtsman, eigenaar van de helft van de Grauwert
bezit in Groot Dochteren  24.5.1705 – 30.4.1768 (Meister Zimmermann und Kaufmann, Gerichtsherr, Eigner der Hälfte des Besitzes Grauwert in Groot Dochteren)
Acht Kinder mit den Nachnamen:

5x Grauwert
1xGraauwert
2x Grawert   (Harmen geb. 1736, Hendrik 1742)
Harmen Grawert war “herbergier te Eefte” (Gastwirt zu Eefte) 15.9.1736-19.3.1800.
Es folgen dann noch einige Grauwert’s etc. bis ca. 1850.

Des Weiteren:
Schoutamt Oldemarkt: 2.8.1450 Peter Grawert, Paaslo en Ijsselham

Aufgebot 26.6.1801:
Harmke Grauwerts dochter van Hendrik Grauwert, geboren en woonachtig in Laaren, 21 jaar oud ( geboren und wohnhaft in Laaren, 21 Jahre alt) en Hendrik Jan Rotman, geboren en woonachtig te Geesteren (geboren und wohnhaft zu Geesteren).
Quelle: “genealogie in de achterhook”.

Es gibt bei all diesen Grauwert’s keine Hinweise, dass sie jemals die Niederlande verlassen haben.

Anders ist es bei den  vierten jetzt Grawert’s bzw Grawers::
Stadtsrekening Elburg 1456 (Noordwest-Veluwe):
Henric Grawert gegeven 19 climmer van dre dachhüren. (19 Klammern für drei Dachbefestigungen ? gegeben).
Streekarchivariaat Nordwest Veluwe:
Transcriptie op het protocol van vrijvillige rechtsspraak Elburg 1443-1472 no.4:
(Übersetzung aus dem Protokoll der freiwilligen Rechtsprache)
1463 Albert Grawert  ende Gheertrud sijn echte wijft geven over een stucke hoflants gelegen in de Niestat. (A.G. und G. seine Frau geben ein Stück Hofland in Niestat)
Und:
Grawert, Hinrich und Bauve Edden Eltern von Eweler.
Grawert, Eweler (f) getrouwt met (verheiratet mit)Ewo Alberda van Jemgum 1530, 4 Kinder, u.a. Albert von Jemgum zu Eickel  1555 – 1618.
s.a. später unter Ostfriesland


Grawers, Johannes, ? - 1644

Grawers, Claas 1643- ?

Grawers, Johanna


Quellen: Stamboom Redmeijer, Engel Koerts sowie Wortelker Ahnenforschung worti.de/getperson.php


Wenn wir uns also die vier Gruppen von Grauwert’s, Grawert’s etc., die ich in den Niederlanden gefunden habe, anschauen, dann kann man daraus folgern:

Es gibt keinen Hinweis, dass die Grauwert’s aus Gelderland jemals die Niederlande verlassen haben. Allerdings grenzt Gelderland direkt an Deutschland.

 

Die Grauwert’s aus der Gegend von Rotterdam können durchaus die gewesen sein, die mit die Kremper Marsch besiedelt haben und das von Johannes Gravert, Hans-Curt von Grawert sowie Werner Gragert beschriebene Geschlecht der Gravert’s, die “seit Jahrhunderten auf der Kremper Marsch leben”, begründet haben. Hier gibt es keine Hinweise, dass diese jemals in den Osten Deutschland’s weitergezogen sind.          (Johannes Gravert: “Die Bauernhöfe der Kremper- und Kollmarer Marsch". )
          
          Interessanterweise heisst es bei Werner Gragert auch, dass “nach
          Familienchronik” die Gravert’s in der Kremper Marsch ursprünglich Grauwerdt
          hiessen.”
           
          Werner Gragert schreibt (1938) : “In dieser Kremper Marsch, nicht allzuweit
          von Lübeck sollen Gravert’s seit dreihundert Jahren Güter zwischen Elbeshöhe und Krückau besessen haben”.    

          In der Ahnenliste Andreas Blunck werden als Besitzer des Hofes in Borsfleth-
          Eltersdorf, Kremper Marsch aufgeführt:
          Gravert Johann (1738-1824), Trina (1792-1789) Carsten (1793-1877),
          Heinrich (1869-1928) Hans (1901-1971).

         Auf die Kremper Marsch komme ich später noch zurück.                                                                                                                                                                                     

Die Grawert’s die wir in der Noordwest-Veluve (heute die Provinzen Overijssel und Gelderland) finden, sind offenbar mit den Grawert’s in Emden und Norden, sowie möglicherweise auch der Gruppe um Hans-Lamsting Grawert in Bad Nenndorf (s.später) verwandt.

Sie sind lt. Gragert vermutlich auch mit den Utrechter Grauwert’s verwandt (ebenfalls später erläutert).



Die Grauwert’s aus Utrecht hatten schon im frühen Mittelalter Kontakte nach Deutschland, kamen aus einer ähnlichen Sozialschicht, wie die Grawert’s aus Lübeck (siehe Lübeck) und es gibt seitens der von Grawert’s aus Berlin die Aussage, dass die Vorfahren aus Lübeck kamen und, dass diese wiederum von einer “Patrizierfamilie aus Utrecht” abstammten.

Es ist daher eher wahrscheinlich, dass die Grawert’s, die wir später in Ostdeutschland (Prignitz, Altmark, Berlin, Ostbrandenburg und Ostpreussen) finden, von den Lübeckern abstammen, die 1301 in die Prignitz ausgewandert sein sollen.  
Und diese wiederum von den Grauwert’s aus Utrecht.  

 

Lt. Meertens Instituut (Nederlandse Familienambank, 2007) gab es keine Person mit dem Namen Grauwert oder Grawert mehr in den Niederlanden.
Ein Grauwert war zuletzt noch 1947 erfasst.

                                                                                                                                                                                       

Jetzt geht es  weiter in Richtung Deutschland!


Geschichtliche Vorbemerkung:

Zitat aus Doperse immigranten in het Noordduitse Kustgebied 1500-1700:
Otto S. Knotternus:
(inhaltlich übersetzt)

In Nordnederland gab es Gerüchte vom Ende der Welt durch eine grosse Flut.
Prediger aus Münster stellten Westfalen als “Arche Noah” dar.
Im März 1534 setzten viele Menschen über die Zuidersee.
Ein Teil ging nach Schleswig Holstein (Hamburg und Dithmarschen).

Dieser Auszug war kein neues Phänomen.
Schon Ende des 15ten Jahrhunderts zogen Niederländer in das fruchtbare Polderland an der Wattenküste, sowie Elbe und Weser. “Damit brachten sie die alte Route, die ihre fernen Verwandten bereits im12ten und 13ten Jahrhundert zurückgelegt hatten, zu neuem Leben.”