Ahnenforschung Grawert

Meine (wahrscheinlich) direkten Vorfahren:


Vorgeschichte:
In den Jahren 1709-1711 herrschte in Ostpreussen die Pest. Weite Landstriche waren entvölkert.
Friedrich Wilhelm I von Preussen brauchte dringend Menschen. Aus ganz Preussen wurden Siedler angelockt, aber nur etwa 4,000 von 10,000 verödeten Bauernhöfen konnten wieder besiedelt werden.

Am 31.10.1731 erliess der bigotte, intolerante Erzbischof von Salzburg Leopold Anton Freiherr von Firmian den sogenannten Emigrationserlass.
Wer nicht zum Katholizismus zurückkehrte, wurde des Landes verwiesen.
Die Protestanten im Salzburger Land weigerten sich, trotz ausserordentlichen Drucks insbesondere durch ins Land gerufene Jesuiten, wieder katholisch zu werden.

Daraufhin wurden sie mitten im Winter und über die Weihnachtszeit gezwungen, das Land zu verlassen.
Kinder unter zwölf Jahren mussten zurückbleiben.
Dies war ein eindeutiger Verstoss gegen die Vereinbarungen des Westfälischen Friedens von 1648 (Ende des 30 jährigen Krieges) in dem festgelegt wurde, dass “andersgläubige Untertanen nicht diskriminiert werden dürfen”, aber das war kein Problem für Bischof Firmian und seine sophistischen Jesuiten. Es wurde erklärt, die Protestanten würden nicht wegen ihres Glaubens des Landes verwiesen, sondern weil sie Aufwiegler, Rebellen und Ketzer seien.
Als Friedrich Wilhelm über die Ausweisung hörte, erliess er am 2.Februar 1732 eine Einladung der Salzburger nach Preussen (“Immigrationspatent”).

Am 29.04.1732 kamen 33 Schiffe mit 10.625 Salzburgern in Ostpreussen an ( 515 waren durch Strapazen verstorben). Und etwas später folgten auf dem Landwege weitere 5,533. ( 290 umgekommen).

So kam auch Maria Louisa Raich als Salzburger Exilantin nach Darkehmen in Ostpreussen (Stadtrecht erst seit 1725) und heiratete dort wohl ca. 1746 Johann Joachim Grawert, Chyrugius beim preussischen Heer.

(Martin Grawert wusste aus seiner Familiengeschichte, dass Jemand aus Salzburg
zu seinen Vorfahren gehörte. Dem bin ich nachgegangen. Ich habe herausgefunden, dass der Name Raich in der erhaltenen Liste der Salzburger Exilanten zu finden ist.)
Quellen: Salzburger Exilanten Index extracted by Susan Ferril
              Herrmann Gollub: “Stammbaum der Salzburger Exilanten”
              Surname Helper Salzburger Exilanten list managed by Charles Wardell



Johann Joachim Grawert  war  Chyrugius (Truppenarzt) des 5ten preussischen
Husarenregiments (schwarze Husaren).    
Die Exilanten kamen 1732 nach Ostpreussen. Wenn wir annehmen, dass Maria Louisa
mindestens 12 Jahre alt war, (Kinder bis zu 12 Jahren mussten ja in Salzburg bleiben)
war sie zur Zeit der Hochzeit mindestens 26 Jahre alt.

Das 5te preussische Husarenregiment wurde am 9.August 1741 “ in einem Lager bei Göttin" (westlich von Potsdam im Havelland) aufgestellt. Dann in Potsdam, Berlin und Köpenick), ab 1743 kurz  in Ostpreussen (auch Darkehmen) stationiert , dann aber von 1744 bis Ende 1745 im 1.und 2. schlesischen Krieg (österreichische Erbfolge, letztes Gefecht am 28.11. 1745 bei Zittau) im Einsatz und kam erst  Ende 1745 nach Darkehmen zurück.
D.h. Johann Joachim kam erst Ende 1745 nach Darkehmen und das erste Kind wurde Mai 1747 geboren. Daher meine Annahme, dass er im Jahre 1746 Maria Louisa geheiratet hat.

Johann Joachim, wenn wir davon ausgehen, dass er ein ausgebildter Arzt war und Anfang 1743 mit dem Regiment aus Berlin kam, sollte dann zum Zeitpunkt der Hochzeit  mindestens 30 Jahre alt gewesen sein.

Das Paar hatte fünf Kinder, von denen Urkunden existieren.

Der älteste Sohn Johann Friedrich geb. 04.05.1747 in Darkehmen ist der Vorfahr von Martin Grawert.
Ihm habe ich übrigens die Information über Johann Joachim und zwei Generationen danach zu verdanken. Erst dann setzen Dokumente ein, die ich von meinen Grosseltern erhielt.
Dann kamen:
Friederike Elizabeth geb. 01.07.1749 in Marggrabova (ab 1928: Treuburg)
Carl Ludwig geb. 13.10.1750  in Marggrabova
Christian Leopold geb.  1751 in Marggrabova
Carl Ludwig  geb. 26.05.1754 in Marggrabova  

Bisher war ich ziemlich überzeugt davon, dass der jüngste Sohn Carl Ludwig mein Vorfahr ist.
Es hört sich auch logisch an, denn die Kette der Vorfahren laüft wie folgt:


Johann Joachim ca. 1715 geboren, Chirugius bei den “Schwarzen Husaren”  

Carl Ludwig geb. 1754, Schmied bei den "Schwarzen Husaren", später Nagelschmidtmeister                                                                                                    

Johann geb.1790, Nagelschmidtmeister

Wilhelm geb. 1818, Nagelschmidtmeister

Karl Adolf geb. 1863  


Aber es gab zwei Carl Ludwig’s.  Ich war davon ausgegangen, dass der Aeltere jung starb und der Jüngste nach ihm genannt wurde.
Carl Ludwig (der Jüngere) ging in eine Schmiedelehre beim 5ten Husarenregiment und 1770 als Schmiedegeselle nach Drengfurt.
Dort heiratete er am 20.10.1785 Gottlieb Caroline Weinreich.
Diese ist allerdings 1790 im Alter von 43 Jahren “in Drengfurt an Durchfall gestorben”.
Carl Ludwig ist als Ehemann “Bürger und Nagelschmidt allhie” benannt.

Ob mein Vorfahr Johann Grawert geboren ca.1790 in Nikolaiken / Masuren von Carl Ludwig (dem Jüngsten) abstammt, ist deshalb etwas zweifelhaft.
Theoretisch kann Gottlieb Caroline Weinrich noch mit 42 oder 43 Jahren ein Kind bekommen haben und ist dann evtl. durch die Geburt geschwächt, verstorben. (Drengfurt ist ca. 50 km nördlich von Nikolaiken).


Carl Ludwig hat dann noch einmal geheiratet (Anna Charlotte Ottin) und hatte mit ihr
drei Kinder  (Samuel Gotthart 16.8.1792, Luise Charlotte 22.11.1794, Johann Fridrich 24.8.1799).
Alle drei Kinder sind ebenfalls in Drengfurt geboren.
In den Geburtsunterlagen der Tochter wird Carl Ludwig allerdings als Johann Carl erwähnt  (bei den beiden Söhnen aber als Carl Ludwig). Evtl. hiess er also mit allen Vornamen Johann Carl Ludwig und sein älteren Brüder Carl Ludwig  ist nicht jung verstorben. Auch  Christian Leopold könnte theoretisch der Vater von Johann sein.
Da Johann Joachim mit grosser Wahrscheinlichkeit aus der Gegend um Berlin kommt (viele Grawert’s in der Altmark, Aufstellung des Regiments nahe Potsdam, seltener Name) und Darkehmen zu der Zeit nur ca. 1,000 Einwohner hatte, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass meine Familie auf  Johann Joachim zurückgeht und einer seiner Söhne der Vater meines Urururgrossvaters Johann Grawert ist.

(Dafür gibt es noch ein weiteres Indiz:
Johann Joachim hatte offenbar ein gutes Verhältnis zum Regimentskommandanten Oberstleutnant von Broesicke, denn dieser ist Taufpate von Friderique Elisabeth (01.07.1749) und Carl Ludwich (13.10.1750). Dier Familie von Broesicke stammt aus dem Havelland (seit 1430 in Gortz an der Havel nachgewiesen) westlich von Berlin, womit wir praktisch wieder in der Altmark sind).

Johann Grawert später Nagelschmidtmeister kann ja z.B. auch beim Onkel Carl Ludwig  in die Lehre gegangen sein.
Sein Sohn Wilhelm Grawert geboren am 5.12.1818 in Nikolaiken war dann mein Ururgrossvater. Auch Wilhelm Grawert war dann Nagelschmidtmeister und lebte in Landsberg/ Ostpreussen.
Dort heiratete er am  13.6.1849 Caroline Jock, geboren 1820. (Eltern: Johann Jock + ? Brenner).


Johann Grawert hatte dann noch mindestens ein weiteres Kind:
Elisabeth Grawert geb. 18.10.1820.

Wilhelm Grawert hatte mindestens sechs Kinder:
Carl August Wilhelm  geb. 23.10.1850. +17.12.1851
Friedrich August  geb. 30.04.1852 +13.06.1853
Johanna Emilie Martha geb. 06.04.1854
Ferdinand Adolph Hugo geb. 3.12.1857 (nach ihm wurde wohl mein Grossvater benannt).
Wilhelm Gustav Adolph geb. 27.08.1863
Und, offenbar sein Zwilling, mein Urgrossvater Karl Adolph Grawert geb. am 27.08.1863 in Landsberg/Ostpreussen. Am 7. September getauft.
(Taufschein Nr. 151 /1863 Pfarramt der ev.Kirche Landsberg/Ostpreussen).

Das hiesse, dass meine Ururgrossmutter noch mit 43 Jahren Zwillinge bekam!



Zurück an die Ostsee / Meine Familie ab dem 19ten Jahrhundert


Karl Adolph Grawert ist dann nach dem heutigen Schleswig-Holstein ausgewandert und wohnte in Holstendorf bei Ahrensboek. Am 27.April 1892 heiratete er Meta AnnaFriederike Eickhoff, geboren 1868 in Altona bei Hamburg.

Ihre Mutter Friederike Adelheid Eickhoff geb. 28.04.1846 war die Tochter des Tischlers Ludwig Christian Heinrich Eickhoff  geb. 1814 und seiner Frau Margarethe geb. Baumüller geb. 1820 in Bremen..

Auch in der Heiratsurkunde wird der Vater von Karl AdolphWilhelm Grawert als “Nagelschmiedemeister”wohnhaft zu Landsberg/Ostpreussen aufgeführt.
(Ich habe Kopien beider Urkunden jeweils aus dem Jahre 1941).

Karl Adolph war zum Zeitpunkt seiner Hochzeit Schuhmachergeselle.
Das Paar hatte acht Kinder:

1)  Paul Grawert  1893

Dieser hatte mit seiner Frau Ida, geb. Harder sieben Kinder:

Siegfried – lebt in Duisburg, 2 Kinder (Felicitas, Peter)

Melitta ausgewandert nach Kalifornien,

Herbert, Kalifornien, 1 Sohn

Bruno – lebte in Duisburg. 2005 verstorben

Lore -  lebt in Eutin

Jürgen – Leverkusen (arbeitete bei Bayer Dormagen)

Manfred - lebt in Eutin


2) Karl Grawert  1894

Bereits 1914 in Alter von 20 Jahren im 1.Weltkrieg gefallen.

3) Hans Grawert geb. 29.9.1895, keine Kinder.

4)Ferdinand Heinrich Grawert   geb. 16.10.1897  in Neudorf/Eutin  + 11.11.1988
heiratete Anna Marie Auguste geb. Bialuch geb. 03.02.1900 in Moisling/Lübeck    +1986 ,  meine Grosseltern !

(Uebrigens: Neudorf ist im Jahre 1143 von holländischen Siedlern gegründet worden, also nicht mehr so ganz “neu”).

Ferdinand war gelernter Dachdecker später Landarbeiter.
Auch meine Grossmutter Anna hat, trotz acht Kindern,  viele Jahre in einem
bäuerlichen Betrieb gearbeitet.

Die acht Kinder:

Helmut Ferdinand Ernst geb. 09.04.1924 in Barkau bei Eutin +23.8.2008 in Bergisch Gladbach    mein Vater !
Anneliese Grawert geb. 07.07.1926 in Barkau, + 2007 in Eutin
Hans Grawert geb. 1928 in Barkau, + 2006 in Remscheid
Lieselotte (Bernhard) geb. 24.6.1930 (?) in Barkau, lebt in Eutin
Rolf Grawert, geb. 6.11.1932 lebt in Bosau bei Eutin
Lilly (Galtringer) ca. 1934, ist 2010 in Oesterreich verstorben.
Albert lebt in Barkau
Elke (Hager) lebt in Lübeck

5) Hugo Grawert

Drei Söhne. Zwei sind 1943 gefallen. Der dritte Walter Grawert lebt in Lübeck.

6)Dora (Brede) geb. 24.10.1899  verstorben 06.11.1973

Ein Sohn Heinz, der bereits verstorben ist. (Süsel – Barkau ).

7)Frieda (Fredrich). Geb. 01.04.1901, keine Kinder.

8) Otto Grawert geb. 22.10.1902 , keine Kinder.



Und die Familie meiner Grossmutter:
Christoph Bialuch und Henriette Rosocha waren die Eltern von Gottlieb Bialuch geb. 22.01.1864 zu Klann / Kreis Sensburg und getauft 31.Januar 1864 zu Nikolaiken !!!
(d.h., dass interessanterweise beide Familien, die Grawert’s und die Bialuch’s im 19ten Jahrhundert in bzw. bei Nikolaiken / Ostpreussen lebten, meine Grosseltern aber beide in Schleswig Holstein geboren sind und sich dort kennenlernten.) .
Er heiratete Charlotte Elise Marks geb. 14.08.1866 in Gollingen Kreis Sensburg.
(Ihr Vater hiess : Carl Marks !, Mutter Maria Pirvek).

Kinder:

Carl Bialuch geb. 31.12.1897 in Emden

Anna Grawert (geb. Bialuch) geb. 03.02.1900 in Moisling/ Lübeck

Martha Bialuch geb. 28.08.1901, verst. 14.10.1920 Moisling/Lübeck

Therese Lindner geb. Bialuch geb. 08.02.1903 in Trenthorst Kreis Stormarn

Olga Prehn geb. Bialuch geb. 06.08.1904 in Kambeck Kreis Segeberg

Robert Bialuch geb. 12.10.1906 in Bollbrügge bei Oldenburg/Holstein

Else Hanke geb. Bialuch 27.07.1910 in Gross Rolübbe Kreis Plön

Minna Elff geb Bialuch geb. 07.01.1912 in Niemark Kr. Lauenburg.

Dann die nächste Generation meiner direkten Familie:

Helmut und Ilse Auguste (geb. Voigt)  :

Meine Mutter, geb. 21.03.1927, unerwartet verstorben am 09.04.2016 in Köln-Porz nach einm unglücklichen Sturz  (Ergänzung 2016 A.Bernd).
Sie ist die Tochter von Wilhelm Voigt, geb. 1897 in Sibbersdorf bei Eutin, verstorben 1967 in Eutin.

Wilhelm war gelernter Schmied, nach dem 1. Weltkrieg zeitw. Kellner und später
Leiter eines kleinen Zeitschriftenhandels in Eutin.
Wilhelm Voigt hatte einen jüngeren Bruder Otto (kinderlos),
sowie zwei Halbbrüder Heinrich und Karl , von denen ich allerdings überhaupt nichts weiss.
Sein Vater Johann Hinrich Voigt geb. 20.04.1870 in Sibbersdorf bei Eutin (arbeitete auf der “Gasanstalt” in Eutin und war Freimaurer).
Er war der Sohn von Friederike Luise Voigt (geb. in Sibbersdorf ) und, nach Aussage meiner Mutter, eines französischen Soldaten.
Wie der allerdings nach Eutin kam, konnte ich nicht herausfinden.

Franzosen waren lt Ernst-Günther Prühs: “ Die Geschichte der Stadt Eutin”
zuletzt am 25. September 1813 in Eutin eingefallen, und haben Anfang Dezember die Stadt verlassen. Einer muss wohl dageblieben sein.
Eutin war zwar zeitweise Garnisonsstadt des Norddeutschen Bundes, aber dies nur bis 1867. Und da Johann Hinrich April 1870 geboren ist, kann es auch kein Kriegsgefangener des Krieges 1870-1871 gewesen sein.
Dem muss ich noch einmal nachgehen.


Johann Hinrich heiratete Wilhelmina Augusta geb. Ketter geb. 05.07.1868 in
Bujendorf.
Die Eltern: Hans Friedrich Ketter geb. 24.02.1827 in Hashorn.
Und Margaretha Friederika geb. Schütt geb. 06.07.1825 in Kesdorf.

Meine Grossmutter mutterlicherseits Emma, geb. Levermann kam aus Kiel. Geboren  1901 verstorben 1986 .Sie war jahrelang die Bademeisterin des
Freibades am Eutiner See. Später arbeitete sie mit beim Zeitschriftenvertrieb.
Ihre Eltern waren Karl Levermann aus Kiel (ein Mann mit schwarzen Haaren und einem roten Bart !)und Anna Formazin aus Danzig.
Emma hatte vier Geschwister Hans, Fritz, Karl Levermann und Martha(Burmeister).
Hans war ein bekannter Chirug, lebte in Trier. Hatte mehrere (zwei?) Töchter.
Fritz angeblich ein berühmter Zauberkünstler.
Karl  war Ingenieur bei der Howaldtswerft in Kiel. In den 30er Jahren lebte er in der Türkei und hat dort  angeblich U-Boot Periskope entwickelt. Nach dem 2ten Weltkrieg war er Gemüsehändler in Kiel. Keine Kinder.
Martha, eigentlich eine ganz nette Frau, war mit einem alten Nazi, Hans Burmeister verheiratet, der angeblich einer der ersten mit einem nazionalsozialistischen Parteibuch war und, da er wohl ziemlich einfältig war und man nicht viel mit ihm anstellen konnte, “stolzierte er in der vierziger Jahren mit seinem Ehrendolch und Naziuniform durch Eutin”.
Er war übrigens auch nicht gerade das Idealbild eines blonden Germanen, da er klein und schwarzhaarig war. Tante Martha war aber eine deutsche, blonde Walküre.
Beide blieben auch nach 1945 unbelehrbar. Keine Kinder.

Mein Vater Helmut senior geboren 1924, begann im Jahre 1938 (also im Alter von
14 Jahren) eine Schmiedelehre in Gleschendorf (heute Süsel – Gleschendorf).
Nach Abschluss der Gesellenprüfung wurde er 1942 eingezogen.
Zunächst als Fallschirmjäger (zwei Absprünge aus einer JU 52 in Köln – Butzweilerhof), dann versetzt nach Frankreich in die
Nähe von Blois, 3te Fallschirmjägerdivision.) Ab 1944 bis Kriegsende bei der 11ten Panzerdivision (als Fahrer von Schützenpanzern, LKW’s, Motorrädern und zuletzt Fahrer des Kompanieführers.
Dieser (Helmut Schneider) schreibt in seinen Memoiren:

“Das Wehrmachtsverpflegungslager wurde zu Kriegsende geräumt. Mein Fahrer Helmut Grawert war ganz gewieft. Er hatte sich nicht um Normalverpflegung gekümmert, sondern einen Demion französischen Cognac, sowie einen Doppelzentner Rohkaffee eingeladen.”


In dem Buch “Die 11.Panzer Division (Gespensterdivision) von G.Schrodek
S.519 (“letzte Aufnahme”) gibt es ein Foto, auf dem rechts im Vordergrund mein Vater
zu sehen ist. Er hatte das Glück, dass die Division mit Kriegsende über Nacht noch aus der Tschechoslowakei nach Bayern übersetzen konnte (mit Duldung der Amerikaner, die angeblich sogar noch Benzin zur Verfügung stellten) und dadurch nur kurz in amerikanische Gefangenschaft kam. Dies hat man wohl dem im April abgelösten Kommandanten  Generalleutnant von Wietersheim zu verdanken, dem es, in Erkenntnis der Aussichtslosigkeit der Lage, gelang, am 4ten Mai 1945 “Sonderbedingungen” für eine Kapitulation auszuhandeln. Der offizielle Kommandant Generalmajor von Buttlar zu Brandenfels dagegen wollte, selbst nach offiziellem Kriegsende, mit einer noch existierenden Kampfgruppe weiterkämpfen und konnte erst am 14.Mai 1945 überredet werden, zu kapitulieren.

Der Bruder meines Vaters Hans, ( gerade 17 Jahre alt)  der das Kriegsende nur wenige Kilometer entfernt erlebte, geriet dagegen in russische Gefangenschaft und kehrte erst in den 50er Jahren nach Deutschland zurück.

Nach dem Krieg war mein Vater zunächst LKW Fahrer und später Busfahrer in Eutin und dann ab Mitte der 50er Jahre bis zu seiner Pensionierung 1987 in Köln.
Er starb am 23.August 2008 in Berg. Gladbach.

Wir waren vier Kinder:
- Helmut Grawert (ich) geb. 09.12.1947 in Eutin, verst.08.03.2014 in Bensberg/Bergisch Gladbach (Ergänzung 2014 A.Bernd).
Kaufm. Lehre als Gross- und Aussenhandelskaufmann.
42 Jahre bei der Bayer AG. Einsatz u.a. in Grossbritannien, Niederlande und ab 1995 in Singapore.
Dort als Leiter der Region Asia Pacific für das Kautschukgeschäft, sowie div. andere Aufgaben.(u.a. Chairman of the Board Bayer Malaysia).
Seit 2006 ausgeschieden und derzeit noch als Management Consultant tätig.
Verheiratet seit 15.03.1974 mit Anne Elizabeth (Scully)
geb. 26.04. 1950 in Townsville / Queensland, Australien, gelernte Buchhalterin.
Drei Kinder.

- Monika (Bartikowski) geb. 15.08.1949 in Eutin.
Kaufm. Ausbildung bei Dielektra AG Porz bei Köln.
1990 nach Mühlberg/Thüringen, Eröffnung eines Hotels.
Heute Besitzerin eines Appartmentwohnblocks. Wohnt wieder in Köln.
Eine Tochter.

Thomas Grawert geb. 02.07.1955 in Eutin.
Verstorben am 17.07.2004 in Geesthacht bei Hamburg.
Lehre als Elektriker, später Busfahrer.
Ein Sohn.

Manfred Grawert geb. 15.09.1963 in Porz bei Köln.
Ingenieur bei Ford.
Keine Kinder.


Und die nächste Generation:

Meine Tochter Yvonne Susanne (Carroll) *01.08.1979 in Köln, lebt mit ihrer Familie in Canberra / Australien, wo sie für die australische Regierung arbeitet. Zur Zeit im diplomatischen Dienst Australiens auf der Botschaft in Bangkok/Thailand.
Sie hat zwei Kinder:
Bridget Norah geb. 08.Mai 2008 in Canberra
Liam Alasdair geb. 20.März 2010 in Canberra

Mein Sohn Christopher *29.01.1982 hat mit seiner Frau Sigrid (geb. Brune) zwei Söhne:
Björn geb. 13.September 2008 in Dormagen
Erik geb. 08.Januar 2012 in Dormagen.
Er lebt in Rommerskirchen, hat einen Masters degree in Human Resource Management und arbeitet für eine internationale Personalagentur.

Unser jüngster Sohn Alistair John *19.05.1989 ist am 15ten März 2004 hier in Singapore plötzlich und unerwartet an einer virusbedingten Herzmuskelentzündung im Schlaf verstorben.

Die Tochter meiner Schwester Andrea (Bernd)*14.April 1969 in Porz bei Köln
Sie lebt dort mit Ihrem Mann und beschäftigt sich selbständing mit Flora und Fauna. Schreibt Artikel für eine Gartenzeitschrift etc. Sie hat mich bei dieser Arbeit sehr unterstützt.
Sie hat keine Kinder.

Dennis* 26.06.1989 der Sohn meines Bruders Thomas ist Soldat bei der Bundeswehr.

Da er keine Kinder hat, tragen also bisher nur Björn und Erik Grawert den Namen aus meiner direkten Linie eine Generation weiter.

Damit habe ich seit Johann Joachim zehn Generationen meiner Familie erfasst.


Sohn von Anneliese:   Hans-Werner Grawert
zwei Töchter, ein Sohn (Mario?). Leider weiss ich die anderen Namen nicht.

Kinder von Hans: Marianne, Frank-Dieter, Jürgen, Bernd.
Mir ist nicht bekannt, ob die Söhne von Hans Kinder haben.


Bernd Grawert ist ein bekannter Schauspieler.



Kinder von Lieselotte (Bernhard): Holger und Petra.
Holger Bernhard hat eine Tochter Sandra, die wiederum drei Kinder hat.
Petra hat eine Tochter Michaela.


Kinder von Rolf:
Reinhard hat drei Töchter (Miriam, Sarah und Johanna).
Volker ( hat zwei Söhne Thies  und Tim )
Peter (keine Kinder).

Kinder von Lilly (Galtringer) : 5  Kinder Lilly,Lolita, Lydia,Liane,Roman)

Kinder von Albert: Eine Tochter Heike

Kinder von Elke (Hager) : Helge.